Tunesien hat gewählt. Das einzig Spannende an der Präsidentenwahl war, ob der seit 22 Jahren amtierende Staatschef Zine el Abidine Ben Ali wieder mit über 90 Prozent der Stimmen gewählt werden würde oder nicht. Echte Gegenkandidaten gab es nicht: Ahmed Ibrahim von der „Erneuerungsbewegung“ wagte es, Ben Ali zu kritisieren – zur Strafe wurde sein Wahlkampf massiv behindert. Ahmed Nejib Chebbi zog seine Kandidatur schon frühzeitig zurück, da man auf freie, transparente Wahlen nicht hoffen konnte. Die erstarkenden Islamisten waren zur Wahl gar nicht erst zugelassen.
Ben Ali, der zum fünften Mal in Folge mit knapp 90 Prozent der Stimmen wieder gewählt wurde, regiert das Land mit eiserner Faust. Politische Freiheiten gibt es kaum.